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M28_3-2

& für Deutschland, sie verwandeln das Rhein-
lied in ein geistliches Lied
& erobern Elsaß & Lothringen, indem
sie statt des französischen Staats,
die französische Philosophie bestehlen, statt
französischer Provinzen, französische
Gedanken germanisiren.
Herr Venedey ist ein Kosmopolit gegen
die Heiligen Bruno & Max, die
in der Herrschaft Weltherrschaft der Theorie
die Weltherrschaft Deutschlands prokla-
miren.
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       Bauer.
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  Kehren wir nun, nach die-
ser unvermeidlichen Abschweifung, zum
heiligen Bruno & seinen welthistori-
schen Kämpfen zurück.
Nachdem er Bruno
also Feuerb. einige gewichtige Worte an‘s Herz
gelegt hat, sieht er sich den Kampf
zwischen diesem & dem „Einzigen“ an.
Das Erste, wodurch er sein
Interesse an diesem Kampfe bezeugt,
ist ein feierliches, dreimaliges Lächeln.
„Der Kritiker geht unaufhaltsam, siegs-
gewiß & siegreich seines Weges. Man ver-
läumdet ihn: er lächelt. Man verketzert
ihn: er lächelt. Die alte Welt macht
sich auf in einem Kreuzzug gegen
ihn: er lächelt.“ Daß der Kritiker
seines Weges geht, oder seiner Wege,
ist nicht neu − meine Wege sind
nicht Eure Wege, meine Gedanken
nicht Eure Gedanken, meine Wege
sind theologische Wege & ich bin zu
gescheut mich auf andere zu wagen,
spricht der Kritiker. Der heilige
Bruno – das ist also constatirt,
geht seiner Wege, aber er geht sie
nicht wie andre Leute, er geht ei-
nen kritischen Gang, er vollzieht
diese wichtige Handlung mit „Lächeln“.
„Er lächelt mehr Linien in sein Gesicht
hinein als auf der Weltkarte mit
beiden Indien stehen. Das Fräulein
wird ihm Ohrfeigen geben & wenn
sie es thut wird er lächeln & es für
eine große Kunst halten“ – wie
Malvoglio bei Shakspeare. Der heilige
Bruno rührt selbst keinen Finger
um seine beiden Gegner zu bekämpfen,
er weiß ein besseres Mittel, sie loszu-
werden, er überläßt sie – divide et
impera – ihrem eignen Streit. Er
stellt dem „Einzigen“ den Feuerbach,
den „Menschen“ p. 124, & dem Feuer-
bach den „Einzigen“ (p. 126ff) gegen-
über; er weiß daß sie
so erbittert auf einander sind wie















xx in ein Prädicat „des“ Menschen verwandelt,

Feuerbach.
Es zeigt sich aus dieser Auseinandersetzung diesen Auseinandersetzungen
auch, wie sehr Feuerbach sich täuscht, wenn
er (WigandsVierteljahresschrift 1845 bd 2) sich
vermöge der Qualifikation „Gemein-
mensch“ für einen Kommunisten erklärt, xx
also in das Wort Kommunist, das in der be-
stehenden Welt den Anhänger einer
bestimmten revolutionären Partei bezeichnet, wieder
in eine bloße Kategorie verwandeln
zu können glaubt. Feuerbachs ganze
Beweisführung Deduktion in Beziehung auf
das Verhältniß der Menschen zu einander
geht nur dahin, zu beweisen, daß die
Menschen einander nöthig haben &
immer gehabt haben. Er will das Be-
wußtsein über diese Thatsache etabliren,
er will also, wie die übrigen Theore-
tiker nur ein richtiges Bewußtsein
über das Bestehende ein bestehendes Faktum hervorbringen,
ist während es dem wirklichen Kom-
munisten darauf ankommt, dies
Bestehende umzustürzen. Wir erkennen
es übrigens sehr wohl an vollständig an, daß
Feuerbach, indem er das Bewußtsein gerade
über diese Thatsache dieser Thatsache hervorz zu zu er-
zeugen strebt, so weit geht, wie ein
Theoretiker überhaupt gehen kann, ohne
aufzuhören, Theoretiker & Philosoph zu sein.
Charakteristisch ist es , et aber, daß die heili-
gen
Heiligen Bruno & Max den Feu die Vorstellung
Feuerbachs vom Kommunisten für sogleich
an die Stelle des wirklichen Kommunisten
setzen &, was der theilweise schon deswegen geschieht,
damit sie auch den Kommmunismus
als „Geist vom Geist“, als philosophische
Kategorie, als ebenbürtigen Gegner
bekämpfen zu können – & von Seiten
des heiligen Bruno auch noch aus prag-
matischen Interessen. Als Beispiel von
der Anerkennung & zugleich Verkennung des Be-
stehenden, die Feuerbach noch immer mit
unsern Gegnern theilt, gemein erinnern
wir an die Stelle der Philosophie der Zuk[un]ft,
wo er entwickelt, daß das Sein eines
Dinges oder Menschen zugleich sein Wesen
sei, daß die bestimmte bestimmten Existenzverhältnisse Lebensweise & Thä-
tigkeit eines Menschen thierischen oder menschlichen Individuums dasjenige sei, worin
sein „Wesen“ sich befriedigt fühle. Hier heißt
wird ausdrücklich jeder jede Ausnahme als ein
unglücklicher Zufall, als eine Abnormität
die nicht zu ändern ist, aufgefaßt. Wenn
also Millionen von Proletariern sich
in ihren Lebensverhältnissen keineswegs be-
friedigt fühlen, wenn ihr „Sein“ ihrem
[folgt M29:2-2(R)]