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M47_2

gegen die Grundbesitzer gedient
hatten.
Mit dem Anfange der Manu-
fakturen gleichzeitig war eine Periode
des Vagabundenthums, veran-
laßt durch das Aufhören der feudalen
Gefolgschaften & die Entlassung der
Armeen, die den Königen gegen die
Vasallen gedient hatten. Schon hieraus
geht hervor, wie dies Vagabundenthum
genau mit der Auflösung der
Feudalität zusammenhängt. Schon im
Dreizehnt[en] Jahrhundert kommen
einzelne Epochen dieser Art vor, all-
gemein & dauernd tritt dies Vagabun-
denthum erst mit dem Ende des 14 &
Anfang des 15Jahrhdts hervor. Die
Vagabunden, die so zahlreich waren
daß u. A. Heinrich VIII von England
ihrer 72,000 hängen ließ, wurden
nur mit den größten Schwierig-
keiten & durch die äußerste Noth, &
erst nach langem Widerstreben dahin
gebracht, daß sie arbeiteten. Das
rasche Aufblühen der Manufakturen
namentlich in England, absorbirte
sie allmählig.-
Mit der Manufaktur war zugleich
ein verändertes Verhältniß des Ar-
beiters zum Arbeitgeber gegeben.
In den Zünften existirte
das patriarchalische Verhältniß zwischen
Gesellen & Meister fort; in der
Manufaktur trat an seine Stelle
das Geldverhältniß zwischen Arbeiter
& Kapitalist; ein Verhältniß, das auf
dem Lande & in kleinen Städten
patriarchalisch tingirt blieb,
in den größeren, eigentlichen Manu-
fakturstädten jedoch schon früh fast alle
patriarchalische Färbung verlor.
Die Manufaktur erhielt einen
enormen Aufschwung durch die Aus-
dehnung des Verkehrs, welche mit der Ent-
deckung Amerikas & des Seeweges nach
Ostindien eintrat. Die neuen Märkte,
die neuen von dort importirten
Produkte, namentlich die Massen von
Gold & Silber die in Cirkulation ka-
men & die Stellung der Klassen gegen
einander total veränderten & dem
Grundeigenthum einen harten Stoß
gaben, die Abenteurerzüge, die Kolo-
nisation, & vor Allem die jetzt mög-
lich gewordene & täglich sich mehr
& mehr herstellende Ausdehnung der
Märkte zum Weltmarkt, riefen
eine neue Phase der geschicht-