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Der Unterschied zwischen persönlichem Individuum & zufälligem
Individuum ist keine Begriffsun-
terscheidung sondern ein historisches
Faktum. Diese Unterscheidung hat zu ver-
schiedenen Zeiten einen verschie-
denen Sinn, zB. der Stand als
etwas dem Individuum zufälliges im 18
Jahrhundert, plus ou moins auch die
Familie. Es ist eine Unterscheidung die
nicht wir für jede Zeit zu machen
haben, sondern die jede Zeit unter
den verschiedenen Elementen, die
sie vorfindet, selbst macht, & zwar nicht
nach dem Begriff, sondern durch ma-
terielle Lebenskollisionen gezwun-
gen. Was als zufällig der späteren
Zeit im Gegensatz zur früheren er-
scheint, also auch unter den ihr von
der früheren überkommenen Ele-
menten, ist eine Verkehrsform, die
einer bestimmten Entwicklung der
Produktivkräfte entsprach. Das Ver-
hältniß der Produktionskräfte
zur Verkehrsform ist das Verhält-
niß der Verkehrsform zur Selbstbe-
thätigung der Individuen. Die Grund-
form dieser Selbstbethätigung ist nature-
lich die materielle, von der alle andre
geistige, politische, religiöse &c abhängt.
Die verschiedene Gestaltung des materiellen
Lebens ist natürlich jedesmal ab-
hängig von den schon entwickelten
Bedürfnissen, & sowohl
die Erzeugung oder Befriedigung dieser
Bedürfnisse ist selbst ein historischer
Prozeß der sich bei keinem Schafe
oder Hunde findet obwohl Schafe &
Hunde in ihrer jetzigen Gestalt aller-
dings, aber malgré eux, Produkte
eines historischen Prozesses sind. Die
Bedingungen, unter denen die Indi-
viduen, solange der Widerspruch
noch nicht eingetreten ist, mit ein-
ander verkehren, sind zu ihrer Indi-
vidualität gehörige Bedingungen,
nichts äußerliches für sie, Bedingun-
gen unter denen diese bestimmten,
unter bestimmten Bedingungen exi-
stirenden Individuen allein ihr
materielles Leben & was damit
zusammenhängt, produziren können,
sind also die Bedingungen ihrer
Selbstbethätigung & werden von
dieser Selbstbethätigung produzirt.
Die bestimmte Bedingung, unter der
sie produziren, entspricht also, solange