
M13_3-Ende
[V]erhältniß – einerseits als ein natür-
          liches, andrerseits als gesellschaftliches 
          Verhältniß – gesellschaftlich in dem 
          Sinne als hierunter das Zusammen-
          wirken mehrerer Individuen, gleich-
          viel unter welchen Bedingungen, auf 
          welcher Weise & zu welchem Zweck ver-
          standen wird. Hieraus geht hervor, 
          daß eine bestimmte Produktions-
          weise oder industrielle Stufe stets mit
          einer bestimmten Weise des Zu-
          sammenwirkens oder gesellschaftlichen
          Stufe vereinigt ist, u. diese Weise des 
            Zusammenwirkens ist selbst eine „Productivkraft“ 
            daß die Menge
            der den Menschen zugänglichen Pro-
            duktivkräfte den gesellschaftlichen 
            Zustand bedingt & also die „Geschichte 
            der Menschheit“ stets im Zusammen-
            hange mit der Geschichte der Indu-
            strie & des Austausches studirt & bearbeitet werden
            muß. Es ist aber auch klar, wie es 
            in Deutschland unmöglich ist, 
            solche Geschichte zu schrei-
            ben, da den Deutschen dazu nicht nur
            die Auffassungsfähigkeit & das Mate-
            rial, sondern auch die „sinnliche
            Gewißheit“ abgeht, & man jenseits
            des Rheins über diese Dinge keine
            Erfahrungen machen kann, weil dort
            keine Geschichte mehr vorgeht. Es
            zeigt sich also schon von vorn herein
            ein materialistischer Zusammenhang
            der Menschen unter einander der
            durch die Bedürfnisse & die Weise
            der Produktion bedingt & so alt 
            ist wie die Menschen selbst – 
            ein Zusammen-
            hang, der stets neue Formen
            annimmt & also eine „Geschichte“
            darbietet, auch ohne daß irgend 
            ein politischer oder religiöser 
            Nonsens existirt der die Menschen 
            noch extra zusammenhalte.― Jetzt 
            erst, nachdem wir bereits vier 
            Momente, vier Seiten der ur-
            sprünglichen, geschichtlichen Verhält-
            nisse betrachtet haben, finden 
            wir, daß der Mensch 
            auch „Bewußtsein“ hat.
            Aber auch dies nicht von vorn 
            herein als „reines“ Bewußtsein. 
            Der „Geist“ hat von vornherein
          
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            u. diese Weise des Zusammenwirkens ist selbst eine „Productiv-
              kraft“
              
              
              
              
              
              
              
              
              
              
              
              
              
              
              
              
              
              
              
              
              
              
              
              
              
              
              
              
              
              
              
              
              Die Menschen haben Geschichte, weil sie 
                ihr Leben produciren müssen, u. zwar 
                muß auf bestimmte Weise; dieß ist durch ihre
                physische Organisation gegeben; ebenso wie
                ihr Bewußtsein.