
M14_4
den Fluch an sich, mit der Materie 
          „behaftet“ zu sein, die hier in 
          der Form von bewegten Luftschichten,
          Tönen, kurz der Sprache auftritt. 
          Die Sprache ist so alt, wie das Be-
          wußtsein – die Sprache ist das praktische
          auch für andre Menschen existirende,
          also auch für mich selbst erst existirende
          wirkliche Bewußtsein, & die Sprache 
          entsteht, wie das Bewußtsein, erst 
          aus dem Bedürfniß, der Nothdurft des 
          Verkehrs mit andern Menschen. 
          Das Bewußtsein ist also von vornherein
          schon ein gesellschaftliches Produkt,
          & bleibt es, solange überhaupt 
          Menschen existiren. Das Bewußtsein 
          ist natürlich zuerst bloß Be-
          wußtsein über nächste die sinnliche Um-
          gebung & Bewußtsein des bornirten Zusammen-
          hanges mit andern Personen & 
          Dingen außer dem sich bewußt 
          Werdenden Individuum; es ist
          zu gleicher Zeit Bewußtsein 
          der Natur, die den Menschen an-
          fangs als eine durchaus fremde,
          allmächtige & unangreifbare Macht 
          gegenübertritt, zu der sich die 
          Menschen rein thierisch verhalten, 
          von der sie sich impo-
          niren lassen wie das Vieh, &
          also ein rein thierisches Bewußtsein 
          der Natur (Naturreligion) – 
          & andrerseits Bewußtsein der Noth-
          wendigkeit, mit den umgebenden 
          Individuen in Verbindung zu treten,
          der Anfang des Bewußt-
          seins darüber daß er überhaupt
          in einer Gesellschaft lebt. Dieser
          Anfang ist so thierisch wie 
          das gesellschaftliche Leben dieser 
          Stufe selbst, er ist bloßes Heerden-
          bewußtsein, & der Mensch unterscheidet
          sich hier vom Hammel nur 
          dadurch, daß sein Bewußtsein 
          ihm die Stelle des Instinkts ver-
          tritt, oder daß sein Instinkt ein 
          bewußter ist. Hammel- oder Stamm-
          bewußtsein erhält seine weitere 
          Entwicklung & Ausbildung durch die 
          gesteigerte Produktivität, die 
          Vermehrung der Bedürfnisse & die 
          Beiden zum Grunde liegende
          
          
        
          14
          
          
          
          
          
          
          
          
          
          Wo ein Verhältnis existirt da existirt da
          existirt es für mich, das
          Thier „verhält“ sich zu Nichts
          & überhaupt nicht. 
          Für das Thier existirt sein Verhältnis zu andern nichts
          als Verhältnis.
          
          
          
          
          
          
          
          
          
          
          
          
          xx eben weil die Natur noch wenig geschichlich modi- 
          ficirt ist
          
          
          
          
          80
          25
          --) 65 
          
          
          
          
          xx Man sieht hier sogleich. Diese Natrurreligion 
          oder dieß bestimmte
          Verhalten zur Natur ist bedingt durch die Gesell-
          schaftsform u. umgekehrt. Hier wie überall
          tritt d.Identität v. Natur u.Mensch auch so hervor,
          daß d. bornitrte Verhalten d. Menschen die zur Natur ihr
          bornirtes Verhalten zu einander u. ihr 
          bornirtes Verhalten zu einander ihr bornirtes Ver
          hältnis zur Natur bedingt.