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          Während über diese Nothwendigkeit der
          Revolution sämmtliche Kommunisten
          seit geraumer Zeit einverstanden
          sind, träumt der heilige Bruno
          ruhig weiter fort, & meint,
          der „reale Humanismus“ d. h. Kommu-
          nismus werde nur deßwegen „an
          die Stelle des Spiritualismus“ gesetzt
          damit er Verehrung gewinne. Dann,
          träumt er fort, müsse wohl „das Heil
          gekommen die Erde zum Himmel
          & der Himmel zur Erde gemacht sein
          (der Gottesgelahrte kann
          den Himmel noch immer nicht verschmer-
          zen). Dann tönt in himmlischen
          Harmonieen Freud & Wonne von
          Ewigkeit zu Ewigkeit.“ (p. 140) Der
          heilige Kirchenvater wird sich doch
          sehr verwundern, wenn der jüngste
          Tag, an dem sich dies alles erfüllet,
          über ihn hereinbricht − ein Tag
          dessen Morgenroth der Widerschein
          brennender Städte am Himmel ist,
          wenn diese „himmlischen Harmonieen“
          die Melodie der Mar-
          seillaise & Carmagnole unter obliga-
          tem Kanonendonner an sein Ohr
          schallen & die Guillotine dazu den
          Takt schlägt; wenn die verruchte
          „Masse“ ça ira, ça ira schreit &
          das „Selbstbewußtsein“
          vermittelst der Laterne aufhebt.
          Der heilige Bruno hat am Allerwenig-
          sten Ursache sich von der „ Freud’ & Wonne
          von Ewigkeit zu Ewigkeit“ ein erbauliches
          Gemälde zu entwerfen. Die „ Anhänger
          der Feuerbachschen liebesreligion“ scheinen
          doch eine eigenthümliche Vorstellung von
          dieser „Freud’ & Wonne“ zu haben
          wenn sie von einer Revolution sprechen,
          wo es auf ganz andre Dinge als „himmli-
          sche Harmonieen“ ankommt. Und obwohl
          sie den heiligen Mann ziemlich genau
          kennen, so enthalten sie sich doch
          des Vergnügens, das Verhalten
          Sankt Brunos am jüngsten
          Tage a priori zu kon-
          struiren. Es wäre auch wirklich schwer
          zu entscheiden, ob die prolé-
          taires en re´volution als „Substanz“
          die gegen das Selbstbewußtsein rebellirt,
          als „Masse“, die die Kritik stürzen
          will, oder als „Emanation“, der in-
          dessen noch die zur Verda[u] ung Bauer