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M42_3-Ende

dingungen der Gemeinschaft, eine Be-
dingung, die wieder von einer Masse
materieller Voraussetzungen abhängt
& die der bloße Wille nicht er-
füllen kann, wie Jeder auf den
ersten Blick sieht (Diese Bedingungen
müssen noch entwickelt werden). Die
Trennung von Stadt & Land kann auch
gefaßt werden als die Trennung von
Kapital & Grundeigenthum, als der
Anfang einer vom Grundeigenthum
unabhängigen Existenz & Entwicklung
des Kapitals, eines Eigenthums
das bloß in der Arbeit &
im Austausch seine Basis hat.
In den Städten, welche im Mittelalter
nicht aus der früheren Geschichte fertig
überliefert waren, sondern sich
neu aus den freigewordnen Leibeig-
nen bildeten, war die besondre Ar-
beit eines Jeden sein einziges
Eigenthum außer dem kleinen fast nur
im nöthigsten Handwerkszeug bestehen-
den Kapital das er mitbrachte. Die
Konkurrenz der fortwährend in die
Stadt kommenden entlaufenen Leib-
eigenen, der fortwäh-
rende Krieg des Landes gegen
die Städte & damit die Nothwendig-
keit einer organisirten städtischen
Kriegsmacht, das Band des gemeinsa-
men Eigenthums an einer bestimmten
Arbeit, die Nothwendigkeit gemeinsamer Gebäude zum Verkauf
Ihrer Waaren zu einer Zeit, wo d. Handwerker zugl. commerc¸ants
& die damit gegebene Ausschließung Unberufener von diesen Gebäuden,
der Gegensatz der Interessen der einzelnen
Handwerke unter sich, die Nothwendigkeit
eines Schutzes der mit Mühe erlernten
Arbeit
und die feudale Organisation
des ganzen Landes waren die
Ursachen der Vereinigung der Arbeiter
eines jeden Handwerks in Zünften.
Wir haben hier auf die vielfachen Modifikatio-
nen des Zunftwesens, die durch spätere hi-
storische Entwicklungen hereinkamen, nicht weiter
einzugehen.

Die Flucht der Leibeignen in die
Städte fand während des ganzen Mittel-
alters ununterbrochen statt. Diese Leib-
eignen, auf dem Lande von ihren
Herren verfolgt, kamen einzeln in
die Städte, wo sie eine organisirte
Gemeinde vorfanden gegen die sie
machtlos waren & worin sie sich der Stellung
unterwerfen mußten,
die ihnen das Bedürfniß nach ihrer
Arbeit & das Interesse ihrer organi-
sirten städtischen Konkurrenten an-
wies. Diese einzeln herein kommenden
Arbeiter konnten es nie zu einer
Macht bringen, da wenn ihre
Arbeit eine Zunftmäßige war die erlernt werden mußte, die
Zunftmeister sie sich unterwarfen &
nach ihrem Interesse organisirten,
oder, wenn ihre Arbeit
nicht erlernt werden mußte, daher
keine zunftmäßige, sondern Taglöhner-
arbeit war, nie zu einer Organisation
kamen, sondern unorganisirter Pöbel
blieben. Die Nothwendigkeit der Taglöh-
nerarbeit in den Städten schuf den
Pöbel. – Diese Städte waren wahre „Ver-
eine“ hervorgerufen durch das unmittelbare

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F die Nothwendigkeit gemeinsamer Gebäude zum Verkauf
Ihrer Waaren & d zu einer Zeit, wo d. Handwerker zugl. commerc¸ants
& die damit gegebene Ausschließung Unberufener von diesen Gebäuden,
F der Gegensatz der Interessen der einzelnen
Handwerke unter sich, die Nothwendigkeit
eines Schutzes der mit Zeit Mühe erlernten
Arbeit gegen
* Wir haben hier auf die vielfachen Modifikatio-
nen der des Zunftwesens, die durch spätere hi-
storische Entwicklungen hereinkamen, nicht weiter
einzugehen.