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M55_2

sie einen gemeinsamen Kampf gegen eine
andre Klasse zu führen haben;
im Übrigen stehen sie einander selbst
in der Konkurrenz wieder feindlich
gegenüber. Auf der andern
Seite verselbstständigt sich die Klasse
wieder gegen die Individuen, sodaß
diese ihre Lebensbedingungen
prädestinirt vorfinden & von der Klasse
ihre Lebensstellung angewiesen bekommen,
unter sie subsumirt werden. Dies
ist dieselbe Erscheinung wie die Subsum-
tion der einzelnen Individuen
unter die Theilung der Arbeit,
& kann nur durch die Aufhebung des
Privateigenthums & der Arbeit selbst
beseitigt werden. Wie diese Subsum-
tion der Individuen unter die
Klasse sich zugleich zu einer Subsum-
tion unter allerlei Vorstellungen pp
entwickelt, haben wir bereits
mehrere Male angedeutet. −
Wenn man diese Entwicklung der
Individuen in
den gemein-
samen Existenzbedingungen der Klassen
& den ihnen damit aufgedrängten
allgemeinen Vorstellungen philosophisch be-
trachtet, so kann man sich allerdings
leicht einbilden, in diesen Individuen
habe sich die Gattung oder der Mensch,
oder sie haben den Menschen ent-
wickelt; eine Einbildung, womit der
Geschichte einige starke Ohrfeigen gege-
ben werden. Man kann dann diese
verschiednen Stände & Klassen als Speci-
fikationen des allgemeinen Ausdrucks,
als Unterarten der Gattung, als Entwick-
lungsphasen des Menschen fassen.
Diese Subsumtion der Indi-
viduen unter bestimmte Klassen
kann nicht eher aufgehoben werden,
als bis sich eine Klasse gebildet hat,
die gegen die herrschende Klasse
kein besonderes Klasseninteresse mehr
durchzusetzen hat.
――
Die Verwandlung der persönlich[en] Mächte
in sachliche durch die Theilung der Ar-
beit kann nicht dadurch wieder auf-
gehoben werden, daß man sich die
allgemeine Vorstellung davon aus dem
Kopfe schlägt, sondern nur dadurch
daß die Individuen diese sachlichen
Mächte wieder unter sich subsumiren.
Dies ist ohne die Gemeinschaft nicht unmöglich.
Erst in der Gemeinschaft
existiren für jedes Individuum